Was ist der Unterschied zwischen Saugspannung und Wassergehalt?

In der Bodenkunde verwendet man sowohl den Begriff Wassergehalt als auch die s.g. Saugspannung. Unter dem volumetrischen Wassergehalt versteht man den Anteil des Wasser bezogen auf ein Einheitsvolumen. 30% volumetrischer Wassergehalt bedeutet also, dass 30% des Bodenvolumens aus Wasser besteht. Die Saugspannung hingegen beschreibt, wie fest das Wasser vom Boden gehalten wird. Das hängt im wesentlichen von den Porengrößen und deren Verteilung ab. In kleinen Bodenporen wird das Wasser wie in einer Kapillare fest gehalten. In wie weit einer Wurzel Wasser aus dem Boden zur Verfügung steht hängt also nicht nur vom volumetrischen Wassergehalt ab, sondern in welchen Poren das Wasser eingelagert ist. Die Saugspannung ist deshalb in der Bodenkunde eine wichtige Größe, da sie beschreibt, wieviel Wasser den Pfanzenwurzeln tatsächlich zur Verfügung steht. Grundsätzlich wäre die Saugspannung der bessere Parameter zur Bewässerungssteuerung als der volumetrische Wassergehalt. Die Bestimmung der Saugspannung ist jedoch problematisch. Das klassische Messverfahren nutzt wassergefüllte Tonkerzen mit Drucksensoren, die jedoch regelmäßig gewartet werden müssen und meist nicht für den Untergrundeinbau und einfache Automatisierung geeignet sind. Alternative wartungsfreie Verfahren zur Saugspannungsmessung leiden oft unter schlechter Messgebauigkeit und Trägheit, d.h. die Reaktion auf Änderungen der Bodenfeuchte dauert sehr lange, insbesondere beim Austrocknen. Aus diesem Grund haben sich die volumetrischen Bodenfeuchtesensoren wie der SMT100, SMT50 oder der AquaFlex in vielen Bereichen der Bewässerungstechnik durchgesetzt.